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Im vorigen Teil haben wir gesehen, dass die Lebensrhythmik der Kinder durch die eigene Schlaf-Wach-Rhythmik bestimmt wird. In dem Zusammenhang ist es interessant, die von dem Freiburger Arzt Dr. Ulrich Rabenschlag in seinem Buch „Kinder reisen durch die Nacht" [22] angegebenen Empfehlungen zu skizzieren.
In Deutschland erstreckt sich die Grundschulzeit bis zum zehnten Lebensjahr, was bei uns dem 4. Schuljahr entspricht. Aus diesem Grund beziehen sich die folgenden Erkenntnisse im Prinzip auf sieben- bis zehnjährige Kinder, unserer Meinung nach bleiben die pädagogischen Empfehlungen jedoch auch für die Altersstufe unseres Obergrads interessant.
Nach Rabenschlag benötigen Kinder im Alter zwischen sieben und zehn Jahren durchschnittlich zehn Stunden Schlaf, wobei der Schlaf vor dem biologischen Tiefpunkt der Nacht, der kurz nach Mitternacht liegt (siehe Abbildung 3.1), eine wichtige Rolle bei der Regenerierung der Körperkräfte und für die Reduzierung des Schlafdrucks spielt. Er kann nicht durch den Schlaf in der zweiten Nachthälfte ersetzt werden.
Abbildung 3.1 (Quelle: Ulrich Rabenschlag, 1998)
Ein erhöhter Schlafdruck am Tage ist nicht immer durch offensichtliche Müdigkeitsindikatoren wie z.B. Gähnen zu beobachten. Die daraus resultierende Müdigkeit wirkt sich vor allem bei Tätigkeiten aus, die unanregend sind, Aufmerksamkeit über eine längere Zeit verlangen oder kreative Leistungen fordern. Müde Kinder neigen eher dazu, sich selbst zu stimulieren, z.B. durch motorische Überaktivität oder übertriebenen Fernsehkonsum bei fehlenden Spielmöglichkeiten.
Da die Kinder dieser Altersspanne sich in einer intensiven Lernphase befinden, trägt der hohe Anteil von vier Stunden Zeit zum Träumen – ebenso viel wie im Säuglingsalter – diesem Umstand Rechnung. Schlafstörungen verschlechtern also nicht nur über die Erhöhung der Tagesmüdigkeit, sondern auch über die Verkürzung der Traumphasendauer die Lernbedingungen.
Um „einer chronischen Schlafdeprivation . . . vorzubeugen", empfiehlt Rabenschlag [23] deshalb Eltern von Grundschulkindern, „dem Kind tagsüber genug Möglichkeiten zu lassen, sich geistig und motorisch herauszufordern und in der einen Stunde vor dem Einschlafzeitpunkt, d.h. ab 20 Uhr, keine Störung durch äußere Stimulation (Fernsehen, Familienstreit, Hausaufgaben) mehr zuzulassen".
Neben der Aufklärung der Erwachsenen über die Bedeutung von ausreichendem und regelmäßigem Schlaf an Elternabenden empfiehlt Rabenschlag, „sich mit dem Stundenplan auf die Auswirkungen hausgemachter Schlafstörungen der Schüler einzustellen". Dabei kann man sich an der durch den biologischen Rhythmus vorgegebenen und auf Abbildung 3.1 dargestellten Kurve orientieren.
Der von Rabenschlag vorgeschlagene Schulalltag sieht folgendermaßen aus [24]:
„Er beginnt jeden Morgen um 10 Uhr. Bis 13.30 Uhr läuft der Vormittagsunterricht, gefolgt von einer Mittagspause für Mittagsmahlzeit, Rückzug (auch der Lehrer!), Sport in den frühen Nachmittagsstunden und anschließend einer Stunde Zeit für eigene Lernarbeit (entsprechend der Hausaufgabenzeit). Eine zweite Unterrichtsphase schließt sich an in der Zeit von 16.30 bis 18 Uhr.
Der Abend zu Hause (ohne Hausaufgaben!) von 18.30 Uhr bis 20 Uhr ist garantiert schulfreie Zeit. Eine ruhige Stunde vor dem Einschlafen um 21 Uhr erleichtert das Einschlafen und das Durchschlafen bis 7 oder 8 Uhr. Kinder, die wegen der Berufstätigkeit der Eltern früh das Haus verlassen müssen, haben von 8 Uhr bis 10 Uhr in der Schule die Möglichkeit, alleine oder mit anderen zu spielen.
Auch mit einem solchen Stundenplan können dreißig Stunden pro Woche im Klassenverband gelernt werden. Die Kinder sind vom Fernsehprogramm des Nachmittags ‚befreit‘ und kommen am Abend lediglich auf eine Stunde Fernsehzeit, wenn sie denn gar nicht darauf verzichten können. Die zermürbenden nachmittäglichen Kämpfe um Hausaufgaben und Rausgehendürfen entfallen, und der Morgen beginnt mit Spielen im Kreise der Alterskameraden."
Genau wie bei den Empfehlungen von Hubert Montagner dreht sich auch bei diesen Erkenntnissen die Gestaltung von sich im Einklang mit den kindlichen Lebensrhythmen befindlichen Schulrhythmen um die in Abbildung 3.1 verdeutlichten Schwankungen der Wachsamkeit und Leistungsfähigkeit. Sozusagen einleitend auf den folgenden Abschnitt wollen wir an dieser Stelle noch einmal Dr. Ulrich Rabenschlag [25] zitieren:
„Die augenblickliche Schulrealität ist überwiegend so gestaltet, als gäbe es keine medizinischen oder psychologischen Erkenntnisse über die Belastbarkeit der Kinder."
Im vorigen Kapitel haben wir einen Überblick über die seit dem zweiten Weltkrieg angewandten Modelle des wöchentlichen Stundenplans in den Luxemburger Primarschulen gegeben. Vor dieser Zeit hatten die Kinder nur an einem einzigen Nachmittag schulfrei. In der Folgezeit wurde das Programm progressiv reduziert, nach dem Krieg einigte man sich auf zwei freie Nachmittage, schließlich führte man Anfang der sechziger Jahre auch den schulfreien Samstagnachmittag ein. Mit der Einführung des neuen Lehrplans Ende der 80er Jahre und den dadurch bedingten Änderungen bei den zu unterrichtenden Fächern wurde die Unterrichtszeit durch kürzere Einheiten weiter verringert. Vor zwei Jahren fiel dann durch die Reorganisierung des Religions- und Moralunterrichts eine Einheit pro Woche weg. Ab dem kommenden Schuljahr wird eine weitere Unterrichtseinheit pro Woche gestrichen, was wahrscheinlich dazu führen wird, dass in verschiedenen Gemeinden ein vom bisherigen Stundenplan abweichendes Modell adoptiert werden wird, z.B. die Einführung des freien Samstags.
Doch welche Beweggründe treiben die Autoritäten zu solchen Änderungen? – Meistens führen äußere gesellschaftliche Umstände und nicht interne schulspezifische Probleme oder pädagogische Überlegungen diese Neuerungen herbei. So scheint z.B. bei der letzten ministeriellen Initiative zur Stundenreduzierung das Zusammenspiel von Wahlversprechen der politisch Verantwortlichen, Koalitionsabkommen der Regierungsparteien und Forderungen aus verschiedenen Teilen der Bevölkerung entscheidend gewesen zu sein.
Dieser Umstand soll allerdings nicht bedeuten, dass hierzulande kein Wille zu Reflexion und vorheriger Prüfung schulischer Reformen und Neuerungen bestehen würde. Das Problem liegt unserer Meinung nach eher im Zusammenspiel der folgenden zwei Aspekte.
Zum einen ist Luxemburg im Vergleich mit seinen Nachbarländern ein kleines Land, das nur wenig ausgeprägte erziehungswissenschaftliche Forschung betreibt, dies u.a. sicherlich auch dadurch, dass eine eigene Universität fehlt und das Institut Supérieur d‘Etudes et de Recherches Pédagogiques (I.S.E.R.P.) bereits bei der Lehrerausbildung an die Grenzen seiner Kapazitäten stößt.
Zum anderen genoss das luxemburgische Schulsystem in der Vergangenheit – zumindest bei der eigenen Bevölkerung – im Vergleich mit dem Ausland eher ein gutes Ansehen: Luxemburger kennen drei Sprachen, Luxemburger besuchen diverse ausländische Universitäten.
Auf beide Aspekte wird in den folgenden Abschnitten näher eingegangen.
Dass Luxemburg als kleinem Land nicht so viele Mittel der erziehungswissenschaftlichen Forschung zur Verfügung stehen, macht sich u.a. dadurch bemerkbar, dass oft auf das Wissen und den Rat von ausländischen Experten zurückgegriffen wird. Als reiches Land kann Luxemburg sich diese Hilfe schließlich leisten, außerdem wäre es – von dem finanziellen Aspekt einmal abgesehen – auch nicht sinnvoll, „das Rad neu zu erfinden", wenn im Ausland schon verschiedene Studien und Erfahrungen gemacht worden sind, die auch auf unsere Situation anwendbar sein könnten.
Als der damalige Erziehungsminister Marc Fischbach (CSV) den Conseil Supérieur de l‘Education Nationale (CSEN) 1993 damit beauftragte, ein Gutachten über die Schulrhythmen im Allgemeinen zu erarbeiten, griff diese Gruppe in ihrem Bericht auch auf Thesen und Schlussfolgerungen der beiden französischen Wissenschaftler Hubert Montagner und François Testu zurück, nachdem diese jeweiligen Einladungen zu Vorträgen und Konferenzen zur Problematik der Schulrhythmen nach Luxemburg gefolgt waren.
Die vom CSEN hervorgebrachten Schlussfolgerungen betreffen einerseits die Tages- und Wochenrhythmen, andererseits die Trimester- respektiv Ferienordnung. Die Abstimmung über einen Vorschlag erfolgte jeweils durch Mehrheitsbeschluss der Mitglieder des Rats.
Was die Tages- und Wochenrhythmen anbelangt, wurden folgende drei Punkte zurückbehalten:
Der CSEN spricht sich mehrheitlich für die Einführung der « journée continue » [27] aus, unter der Bedingung, dass die zu seiner Umsetzung notwendigen Maßnahmen bezüglich des Schülertransports, der Infrastrukturen, des Personals, usw. vorab ergriffen werden.
In Erwartung der allgemeinen Einführung der « journée continue » hält der CSEN es für wichtig, an den traditionellen Rhythmen festzuhalten, d.h. sechs Vormittage von 8 bis 11.45 Uhr und drei Nachmittage von 14 bis 16 Uhr; und dies aus Gründen der bei Verlängerung dieser Zeiten entstehenden Überlastung der Schüler.
Eine gewisse Mitgliederzahl ist der Meinung, dass die « journée prolongée » [28] eine Alternative darstellt, wenn das Unterrichtsende spätestens bei 12.30 Uhr liegt, und der Unterricht auf sechs Wochentage verteilt wird. Die Nachmittage würden dabei für kulturelle und sportliche Aktivitäten, sowie für Nachhilfeunterricht zur Verfügung stehen.
Darüber hinaus fügte der CSEN folgende Empfehlungen an die Adresse der politisch Verantwortlichen hinzu:
Die Überlastung der Schüler ist dadurch zu vermeiden, dass höchstens sechs Unterrichtseinheiten pro Tag vorgesehen werden, respektiv spätestens bis 12.30 Uhr unterrichtet wird im Falle der « journée prolongée ».
Innerhalb eines Schulgebäudes ist jegliche Mischung zwischen den zwei Modellen zu vermeiden, da dies sowohl das Familien- als auch das schulische Leben durcheinander bringen würde.
Die Stundenpläne sollen so eingerichtet werden, dass die Fächer, die von den Schülern einen höheren Konzentrationsaufwand verlangen, außerhalb der Müdigkeitsphasen (vor 9 Uhr, zwischen 12.30 Uhr und 14 Uhr) gelegt werden.
Pro Vormittag sollte wenigstens eine Pause von 20 Minuten vorgesehen werden.
Die Jahresrhythmen betreffend wurden zwei Punkte festgehalten:
Der CSEN spricht sich mehrheitlich für die Trimesterordnung aus. Dabei ist er sich bewusst, dass die uneinheitliche Dauer der Trimester und ihre Abhängigkeit von den beweglichen religiösen Festen Probleme birgt, weshalb die Anzahl der Prüfungen pro Trimester an deren Dauer angepasst werden sollte. Eine Verlängerung der Karnevalsferien [29] wäre jedoch problematisch, da das zweite Trimester zu kurz werden würde.
Eine gewisse Mitgliederanzahl ist der Meinung, dass eine Semesterordnung eine Möglichkeit wäre, die Karnevalsferien zu verlängern, indem die verlorenen Tage Anfang September kompensiert werden. Diese Form würde das Schuljahr symmetrisch gestalten und die traditionellen Familienfeste respektieren.
Auch hier fügt der CSEN folgende Empfehlungen hinzu:
Mischformen zwischen Trimester- und Semesterordnung sind zu vermeiden.
Leistungsintensive Lernphasen sollen mit Ruhephasen alternieren.
Alle Schulen verschiedener Unterrichtsordnungen sollen nach derselben Ferienordnung funktionieren.
Der CSEN hatte zum Zeitpunkt der Erarbeitung seines Gutachtens über die Schulrhythmen sicherlich nicht viele andere Möglichkeiten, seinem Bericht das gebührende Gewicht zu verleihen, als auf das Wissen und die Forschungsergebnisse von ausländischen Experten in diesem Bereich zurückzugreifen. Angesichts der Tatsache, dass entsprechende inländische Studien fehlen, begrüßen wir sogar diese Vorgehensweise der Beratergruppe. Dennoch erscheinen uns folgende Kritikpunkte erwähnenswert:
Der vom CSEN verfasste Bericht muss sich den Vorwurf gefallen lassen, nicht ganz ausführlich und präzis zu sein. So wird im Teil « B. Horaire hebdomadaire » davon gesprochen, dass das aktuelle Schulsystem sicherlich Vorteile hat (wegen dem Wechsel von schulpflichtigen und schulfreien Nachmittagen), eine triftige Begründung dafür ist aber nicht offensichtlich.
Dann folgt die Feststellung, dass nach Hubert Montagner der freie Samstag überhaupt nicht zu empfehlen ist. Es stimmt zwar, dass der französische Professor mit dem freien Samstag keine Vorteile assoziiert, doch beziehen sich diese Schlussfolgerungen auf das französische System, das nur bedingt mit unserem zu vergleichen ist. Von da aus dasselbe Urteil auf das luxemburgische System zu übertragen erscheint uns willkürlich und unangebracht.
Den Vorschlag des CSEN, dass demnach nur zwei Alternativen in Frage kommen (« journée continue » und « journée prolongée ») erscheint uns wieder ziemlich undetailliert und außerdem, was die « journée continue » anbelangt, im Widerspruch mit der Ablehnung des freien Samstags. Denn wenn man 30 Unterrichtseinheiten gleichmäßig auf 6 Tage verteilt, bleiben 5 Unterrichtseinheiten pro Tag, was der « journée prolongée » entsprechen würde. 6 Unterrichtseinheiten pro Tag (das empfohlene Maximum für die « journée continue ») würden jedoch bereits nach 5 Tagen das Soll von 30 Einheiten pro Woche erfüllen, also wäre der Samstag frei. Oder soll die « journée continue » bloß am Montag, am Mittwoch und am Freitag stattfinden, die anderen Tage hingegen würde alles beim Alten bleiben ?
Was die Trimesterordnung (« C. Trimestres ou semestres ? ») anbelangt, haben wir auch einen Widerspruch ausmachen können: So bekennt sich der CSEN mehrheitlich dazu, dass zweiwöchige Ferien gegen Ende Februar bzw. Anfang März eingeführt werden sollten – insbesondere aufgrund der Ratschläge von Hubert Montagner. Dann jedoch wird im letzten Teil « E. Conclusions » vorgeschlagen – und das ebenfalls mehrheitlich – die traditionelle Trimesterregelung beizubehalten, was quasi einer Absage an die Einführung dieser nach Montagner wichtigen Ruhepause gleichkommt.
Die vom CSEN gemachten Vorschläge erwecken außerdem den Eindruck, dass man zwar bereit ist, Änderungen herbeizuführen, aber nur unter der Bedingung, dass diese nicht zu erheblich von dem bestehenden System abweichen. Denn wenn man den wissenschaftlichen Schlussfolgerungen wirklich Rechnung tragen wollte, müsste man nicht nur die Schulzeiten ändern, sondern auch die Programme überdenken. Wie sonst wäre die von Hubert Montagner vorgeschlagene tägliche Höchstdauer von vier Stunden (klassischem) Unterricht, der zudem noch am späten Vor- und Nachmittag stattfinden müsste, zu realisieren ?
Angesichts dieser Kritikpunkte erscheint es uns, als würde das Dokument des CSEN seiner beratenden Funktion nicht ganz gerecht werden. Bedenklich ist außerdem der Umstand, dass man größtenteils nur auf die Forschungsergebnisse hinweist, die zur Rechtfertigung der eigenen Vorschläge dienen, während man andere Tatbestände einfach ausklammert, da sie vielleicht doch zu weit führen würden.
Oben wurde die These in den Raum gestellt, dass sich die Luxemburger Schule im internationalen Vergleich durchaus sehen lassen könnte. Diese Meinung wird auch historisch dadurch belegt, dass in offiziellen Texten (z.B. in den jährlichen ministeriellen Rundschreiben an die Gemeinden zur Schulorganisation) stets auf die Notwendigkeit und Nützlichkeit des doppelten Fremdsprachenunterrichts hingewiesen wird. Doch der u.a. mit dem steigenden Ausländeranteil bei den Schülern zusammenhängende schulische Misserfolg stellt nun auch diese viel gepriesene luxemburgische Selbstverständlichkeit in Frage. Misst man außerdem die Qualität der Schule an den Erfolgsquoten der Schüler, sprechen die Statistiken der letzten Jahren eher gegen das luxemburgische Schulsystem. Auch in Luxemburg werden Stimmen laut, dass die Diskussion um die Schulrhythmen nur die Spitze des Eisbergs darstellt (« . . . il s‘avère que la discussion sur les rythmes scolaires n‘est que la pointe de l‘iceberg ») [31]. Wenden wir uns also wieder unserer Problematik zu.
Wenn wir die Entwicklung der Schulrhythmen in Luxemburg seit dem Erscheinen des Gutachtens des CSEN Revue passieren, stellen wir fest, dass im Bereich der Primarschulen fast nichts passiert ist. Die einzige landesweite Änderung wurde durch die 1998 wegfallende Religionsstunde herbeigeführt. Zwar wurde besonders in letzter Zeit bei der öffentlichen Diskussion über die Schulrhythmen des öfteren auf den Bericht des CSEN hingewiesen, doch als so zwingend scheint er von den Verantwortlichen bis jetzt nicht wahrgenommen worden zu sein, dass die darin angeführten Vorschläge auch nur ansatzweise zur Erprobung freigegeben wurden.
Einerseits kann man hierfür allgemeine, d.h. an unsere Gesellschaft gebundene Erklärungen suchen. So definiert z.B. Baudouin Jurdant, Pariser Universitätsprofessor in Informations- und Kommunikationswissenschaften, die Schule als « le lieu où se cristallise, dans nos sociétés modernes, la résistance au changement » [32]. Im Detail betrachtet sind die Gründe für dieses Unterlassen sicherlich auch politischer Natur; wir erlauben uns an dieser Stelle die Frage aufzuwerfen, ob bei gleich bleibender Regierungszusammensetzung und ministerieller Ressortverteilung nach den Kammerwahlen von 1999 überhaupt eine Diskussion über die Schulrhythmen in dem Maße entstanden wäre.
Bevor wir allerdings auf diese Diskussion eingehen, wollen wir zuerst eine Beschreibung der in und um Luxemburg in den Primarschulen angewandten schulischen Konzepte geben.
[22] U. Rabenschlag, 1998
[23] U. Rabenschlag, 1998, S. 110
[24] U. Rabenschlag, 1998, S. 113-114
[25] U. Rabenschlag, 1998, S. 114
[26] Conseil Supérieur de l’Education Nationale (CSEN), 1995
[27] « Par journée scolaire continue, le CSEN entend une journée scolaire se poursuivant au-delà de midi avec offre de restauration scolaire et, le cas échéant, reprise des cours et des activités périscolaires facultatives, évidemment après un temps-sujet approprié. »: CSEN, 1995
[28] « Par journée scolaire prolongée, le CSEN entend une matinée scolaire à cinq unités se terminant au plus tard à 12.30 heures, unités se poursuivant, à titre facultatif, par des activités périscolaires après un temps-sujet individuel approprié. »: CSEN, 1995[29] eine aus den Überlegungen von Hubert Montagner abgeleitete Möglichkeit zur Verbesserung der Schulrhythmen
[30] siehe hierzu 4. Kapitel
[31] J. Hansen, 2000
[32] zitiert aus: J. Hansen, 2000
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