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7.2.4    Auswirkungen der neuen Schulzeiten auf die Schüler

Ein Viertel der insgesamt 148 Schüler der Gemeinde Reckange-sur-Mess besuchen eine der beiden Vorschulen in Reckange oder Ehlange, die übrigen besuchen die Primarschule auf „Kleesebierg" in Reckange. Da die Stundenpläne für die Klassen 1, 2, 3 respektiv 4, 5, 6 versetzt sind, unterscheiden wir in Tabelle 7.3 drei Altersklassen.

Vorschule

37 Kinder

25 %

Klassen 1, 2, 3

58 Kinder

39 %

Klassen 4, 5, 6

53 Kinder

36 %

Tabelle 7.3

 

a.    Fragen über den Vergleich zwischen alten und neuen Schulzeiten

Von den 148 Schülern sind laut Umfrage 25 Kinder (17 %) dieses Jahr eingeschult worden, ihnen bietet sich also keine Vergleichsmöglichkeit mit dem alten System. Aus diesem Grund haben wir die Fragen B1 bis B6 für diese Gruppe nicht berücksichtigt, selbst wenn hier trotzdem Kreuze gemacht worden sind. Die Ergebnisse der auf dem Vergleich zwischen alten und neuen Schulzeiten basierenden Fragen B1 bis B6 sind in Tabelle 7.4 zusammengefasst.

B1 bis B6:
Wie kommt Ihr Kind mit den neuen Schulzeiten zurecht?

ja

nein

w.n.

k.A.

1. Mein Kind hat morgens Schwierigkeiten, weil es früher aufstehen muss als sonst.

6 %
(7)

88 %
(104)

0 %
(-)

6 %
(7)

2. Mein Kind ist öfter müde als sonst.

16 %
(19)

77 %
(91)

3 %
(3)

4 %
(5)

3. Mein Kind beklagt sich, dass es mehr Hausaufgaben als sonst zu bewältigen hat.*

11 %
(10)

78 %
(73)

2 %
(2)

9 %
(8)

4. Mein Kind beklagt sich, dass es weniger Zeit für seine Hausaufgaben hat.*

6 %
(6)

86 %
(79)

2 %
(2)

6 %
(6)

5. Mein Kind ist froh, dass es weniger Zeit als sonst auf dem Schulweg verbringt.

46 %
(55)

16 %
(19)

24 %
(28)

14 %
(16)

6. Mein Kind hätte lieber, die Schulzeiten wären wieder die alten, mit Unterricht am Nachmittag.

4 %
(5)

83 %
(98)

5 %
(6)

8 %
(9)

* : gilt nur für die Primarschulkinder w.n. : weiß nicht k.A. : keine Angabe

Tabelle 7.4

Bei den Kindern, die die Möglichkeit haben, die beiden Schulmodelle miteinander zu vergleichen, scheinen somit in der Regel über 75 % ihren Eltern eine positive Rückmeldung über ihren jetzigen Stundenplan gegeben zu haben. Lediglich bei der Frage, ob die Kinder froh sind, jetzt weniger Zeit auf dem Schulweg zu verbringen, fällt das Resultat nicht so deutlich aus, da die Zustimmung nur 46 % beträgt. Die Tatsache, dass ein Viertel der Befragten hierzu nichts zu antworten wussten, und weitere 14 % überhaupt keine Angabe gemacht haben, deutet jedoch darauf hin, dass dieses Item wahrscheinlich als nicht so wichtig eingestuft wurde. Im Vergleich mit der Hosinger Zentralschule sind die Schulwege wesentlich kürzer in Reckange-sur-Mess, was eine mögliche Erklärung für das mangelnde Interesse an diesem Aspekt sein kann.

 

b.    Allgemeine Fragen zu den neuen Schulzeiten

In Tabelle 7.5 sind die Ergebnisse der folgenden sechs Fragen B7 bis B12 unseres Fragebogens angeführt. Diese Items betreffen alle Schüler, da es hier lediglich um allgemeine Rückmeldungen und Verhaltensweisen der Kinder geht, ohne dass ein Vergleich mit den alten Schulzeiten vorausgesetzt wird. Aus diesem Grund fällt die Gesamtzahl der pro Frage erhaltenen Antworten höher aus als in Tabelle 7.4.

B7 bis B12:
Wie kommt Ihr Kind mit den neuen Schulzeiten zurecht?

ja

nein

w.n.

k.A.

7. Mein Kind beklagt sich, fünf Unterrichtseinheiten am Vormittag wären zu viel.

6 %
(9)

86 %
(122)

4 %
(6)

4 %
(6)

8. Mein Kind würde lieber früher zu Mittag essen.

15 %
(22)

79 %
(112)

4 %
(6)

2 %
(3)

9. Mein Kind beklagt sich, dass es allein zu Mittag essen muss.

1 %
(1)

92 %
(131)

1 %
(2)

6 %
(9)

10. Mein Kind ist froh, dass es an den Nachmittagen frei ist.

86 %
(122)

6 %
(9)

3 %
(5)

5 %
(7)

11. Mein Kind hat selbst schon mal den Wunsch geäußert, samstags frei zu sein.*

35 %
(36)

52 %
(54)

9 %
(9)

4 %
(4)

12. Mein Kind kommt mit den neuen Schulzeiten gut zurecht.

93 %
(132)

3 %
(5)

2 %
(3)

2 %
(3)

* : gilt nur für die Primarschulkinder w.n. : weiß nicht k.A. : keine Angabe

Tabelle 7.5

Auch bei diesen Fragen fällt der bei den Eltern von ihren Kindern hinterlassene Eindruck in Bezug auf die neuen Schulzeiten durchaus positiv aus. Außer bei der Frage nach dem freien Samstag geben in der Regel über 80 % der Befragten an, dass ihr Kind fünf Unterrichtseinheiten am Vormittag als angemessen empfindet, dass die Zeit des Mittagessens ihm keine Probleme bereitet, dass es gerne an den Nachmittagen frei ist, und dass es gut mit den neuen Schulzeiten zurecht kommt.

Was den freien Samstag anbelangt, so geben etwas mehr als die Hälfte aller Befragten an, dass ihr Kind es sich nicht wünscht, samstags frei zu sein. Gut ein Drittel der Schüler hätte dagegen schon einmal diesen Wunsch geäußert. Über zehn Prozent der Eltern wissen es nicht oder haben keine Angabe dazu gemacht.

Da die Frage B12 eigentlich die Antwort auf die in Teil B erfragten Aspekte gibt, fassen wir dieses Resultat noch einmal übersichtlich in Diagramm 7.3 zusammen. Es fällt übrigens auf, dass die fünf Kinder, die nicht gut mit den neuen Schulzeiten zurechtkommen, die gleiche Anzahl darstellen wie jene Schüler, die die alten Schulzeiten vorziehen (siehe Frage B6). In beiden Fällen kann man jedoch nur von einigen Einzelfällen reden, da es sich jeweils um weniger als 5 % handelt.

Diagramm 7.3

 

7.2.5    Angaben zum Tagesablauf

a.    Der Schülertransport

Bei denjenigen Kindern, die nicht nahe genug bei der Schule wohnen, um zu Fuß in die Schule gehen zu können, was im Besonderen auf die Dörfer Limpach, Pissange und Ehlange zutrifft, stellt sich die Frage, wie diese Schüler zum Unterricht gebracht werden. Da die Gemeinde Reckange-sur-Mess den Kindern einen Schülerbus anbietet, ist es interessant zu erfahren, wie häufig er genutzt wird. Tabelle 7.6 erlaubt einen Überblick der Situation in Bezug auf den Schülertransport.

C1 bis C3: Angaben zu Ihrem Tagesablauf
Schülertransport

immer

oft

manchmal

selten

nie

keine Angabe

1. Ich fahre mein Kind selbst zur Schule (und/oder hole es ab).

15 %
(22)

13 %
(19)

14 %
(20)

33 %
(47)

21 %
(30)

3 %
(5)

2. Mein Kind wird von Familie / Bekannten zur Schule gefahren (oder abgeholt).

2 %
(3)

3 %
(4)

12 %
(17)

17 %
(25)

58 %
(83)

8 %
(11)

3. Mein Kind benutzt den Schülertransport.

47 %
(67)

18 %
(26)

4 %
(6)

1 %
(2)

27 %
(39)

2 %
(3)

Tabelle 7.6

Aus Tabelle 7.6 geht hervor, dass 65 % der befragten Eltern angeben, ihr Kind benutze immer oder oft den öffentlichen Schülertransport. Wenn wir die gelegentlichen Benutzer hinzuzählen, sind es sogar 70 %. Die Leute, die ihr Kind immer oder oft persönlich zur Schule fahren bzw. aus der Schule abholen, bilden immerhin noch gut ein Viertel aller Fälle. Dagegen wird die Möglichkeit, das eigene Kind von Familie oder Bekannten zur Schule bringen zu lassen, eher selten genutzt: nur 5 % der Schüler gelangen immer oder oft auf diese Weise in die Schule bzw. nach Hause.

Der Schulbus scheint also die am meisten genutzte und daher wohl auch die beliebteste Variante des Schülertransports in Reckange-sur-Mess darzustellen.

 

b.    Die Betreuung der Kinder an den freien Nachmittagen

Da die Kinder in Reckange-sur-Mess an sich jeden Nachmittag frei haben, stellt sich die Frage nach der Betreuung eher als im traditionellen Schulsystem, wo die Schüler an drei Nachmittagen zur Schule müssen. Zwar besteht in dieser Gemeinde die Möglichkeit, an den « Ateliers de créativité » teilzunehmen, doch da nur 3 % der Kinder auch an drei Nachmittagen daran teilnehmen, bleibt bei den meisten mehr Freizeit übrig als das in anderen Gemeinden der Fall ist. Tabelle 7.7 fasst die Ergebnisse zu diesem Aspekt zusammen.

C4 bis C6: Angaben zu Ihrem Tagesablauf
Nachmittagsbetreuung

immer

oft

manchmal

selten

nie

keine Angabe

4. Mein Kind wird an den freien Nachmittagen von mir oder meinem Partner betreut.

72 %
(103)

20 %
(28)

4 %
(6)

1 %
(1)

1 %
(2)

2 %
(3)

5. Mein Kind wird an den freien Nachmittagen von Familie / Bekannten betreut.

6 %
(9)

5 %
(7)

15 %
(21)

28 %
(40)

43 %
(61)

3 %
(5)

6. Mein Kind verbringt die freien Nachmittage in einer Kindertagesstätte („Crèche").

0 %
(-)

0 %
(-)

1 %
(1)

0 %
(-)

93 %
(133)

6 %
(9)

Tabelle 7.7

Ein Blick in die Tabelle 7.7 verdeutlicht, dass praktisch ebenso viele Eltern ihre Kinder an den freien Nachmittagen selbst betreuen (92 %, wenn man die Kategorien „immer" und „oft" zusammenzählt), als es Eltern gibt, die ihr Kind nie in eine Tagesstätte geben (93 %). Bemerkenswert ist, dass weniger als 5 % der Eltern angeben, ihr Kind seltener als „manchmal" zu betreuen.

Die Kinder der Gemeinde Reckange-sur-Mess beanspruchen also zum allergrößten Teil nicht die Dienstleistungen von Kindertagesstätten. Wenn die Eltern mal nicht für sie da sind, dann werden die Kinder meistens von Familie oder Bekannten betreut. Diese hohe Disponibilität der Eltern wird deutlich, wenn wir uns ihren Berufsalltag anschauen.

 

Bibliografie

 

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