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c.    Der Berufsalltag der Eltern

Wenn ein Kind stets von wenigstens einem Elternteil betreut werden kann, dann arbeitet entweder nur ein Partner, oder einer von beiden arbeitet nicht ganztägig. Tabelle 7.8 erlaubt uns einen näheren Einblick in den Berufsalltag der befragten Familien.

C7 bis C10: Angaben zu Ihrem Tagesablauf
Berufsalltag der Eltern

immer

oft

manchmal

selten

nie

keine Angabe

7. Beide Partner (oder die/der Alleinerziehende) arbeiten (arbeitet) ganztägig.

9 %
(13)

3 %
(5)

6 %
(8)

8 %
(11)

59 %
(85)

15 %
(21)

8. Beide Partner (oder der/die Alleinerziehende) haben samstags frei.

60 %
(86)

8 %
(12)

8 %
(11)

6 %
(9)

10 %
(15)

7 %
(10)

9. Beide Partner (oder der/die Alleinerziehende) kommen (kommt) zum Mittagessen nicht nach Hause.

10 %
(14)

1 %
(1)

9 %
(13)

13 %
(18)

59 %
(85)

8 %
(12)

10. Mein Kind muss mittags alleine zu Hause essen.

0 %
(-)

0 %
(-)

1 %
(2)

1 %
(1)

98 %
(140)

0 %
(-)

Tabelle 7.8

Rund 10 % der Eltern geben an, beide ganztägig zu arbeiten. Die Betreuung derer Kinder kann also bei den üblichen Arbeitszeiten nicht von ihnen selbst in die Hand genommen werden. Wir nehmen deshalb an, dass diese Kinder größtenteils von Familie oder Bekannten betreut werden, was statistisch mit Tabelle 7.7 übereinstimmt (11 % der Kinder, wenn man die Kategorien „immer" und „oft" zusammenzählt).

In mehr als der Hälfte der Haushalte sind beide Elternteile am Samstag frei (68 % bei Häufigkeit „immer" und „oft"). Dieser Umstand scheint also in der Gemeinde Reckange-sur-Mess nicht als Widerspruch zum samstäglichen Unterricht empfunden zu werden, da wir ja gesehen haben (siehe 7.2.3), dass die Zustimmung zum aktuellen System – das ja bekanntlich sechs Unterrichtstage in der Primarschule beibehält – mit 76 % ziemlich bedeutsam ausgefallen ist.

Die Zahl der Familien, in denen beide Eltern zum Mittagessen nicht nach Hause kommen, entspricht mit 11 % (Kategorien „immer" und „oft") in etwa der Zahl der Haushalte, in denen beide Elternteile berufstätig sind. Aber selbst in diesen Fällen scheint dafür gesorgt zu sein, dass das Kind nicht alleine zu Mittag essen muss, da insgesamt nur 2 % angeben, dass diese Situation manchmal oder selten vorkommt. Wir nehmen an, dass das Kind in dem Fall bei Familie oder Bekannten isst, da es in Reckange-sur-Mess keine Schulkantine gibt.

 

d.    Wann die Kinder normalerweise zu Bett gehen

Mit der Frage C11 wollten wir ein Bild davon bekommen, ob die Kinder der befragten Eltern genug Zeit zum Schlafen haben. Obwohl wir nicht mit Sicherheit behaupten können, dass diese Angaben in aller Ehrlichkeit gemacht worden sind (wer gibt schon gerne freiwillig gegenüber einem Lehrer zu, dass sein Kind erst spät zu Bett geht), glauben wir, dass diese Uhrzeiten in den meisten Fällen der Realität entsprechen. Wir haben dieses Item pro Altersgruppe separat ausgewertet, so dass wir in Diagramm 7.4 die Verteilung für die Vorschulkinder erhalten, während Diagramm 7.5 respektiv 7.6 die Verteilungen für die Primar-schulkinder anzeigen.

Diagramm 7.4

Diagramm 7.5

Diagramm 7.6

Bei den Vorschulkindern und bei den ersten drei Klassen der Primarstufe stellen wir fest, dass am häufigsten 20.00 Uhr als Zeit des Zubettgehens angegeben wird. Während in Diagramm 7.4 ersichtlich ist, dass mehr Kinder vor als nach 20.00 Uhr zu Bett gehen, ist die Verteilung um den zentralen Wert 20.00 Uhr in Diagramm 7.5 normaler, es gehen ungefähr ebenso viele Kinder vor als auch nach 20.00 Uhr zu Bett. Da die Vorschulkinder die jüngsten Schüler ausmachen, ist es verständlich, dass in dieser Gruppe mehr Eltern zu einer früheren als einer späteren Uhrzeit tendieren.

In Diagramm 7.6 erkennen wir das entgegengesetzte Phänomen. Da die Kinder der Klassen 4, 5, 6 bereits älter sind als ihre Kameraden, finden wir hier eine Tendenz vor, die Kinder später zu Bett zu schicken, da deutlich mehr Kinder nach als vor 20.30 Uhr zu Bett gehen. Außerdem ist die zentrale Uhrzeit im Vergleich zu den jüngeren Kindern um eine halbe Stunde später.

Die angegebenen Uhrzeiten variieren also zwischen den beiden Extremen 19.00 Uhr und 21.00 Uhr. Da Kinder im Alter zwischen 7 und 10 Jahren durchschnittlich zehn Stunden Schlaf pro Nacht benötigen (siehe Kapitel 3), können wir in der Gemeinde Reckange-sur-Mess davon ausgehen, dass der Schlaf der meisten Kinder dieser Altersstufen der Norm entspricht. Wenn wir nämlich annehmen, dass die Kinder zwischen 6.30 Uhr und 7.00 Uhr aufstehen müssen, bleiben aufgrund der Diagramme 7.4 und 7.5 in der Regel ungefähr 10 Stunden Nachtruhe übrig. Da die Kinder des Obergrads, besonders bei Eintritt in die Pubertät, weniger Schlaf benötigen, scheinen also auch die Angaben aus Diagramm 7.6 in der gleichen Norm zu liegen.

 

Bibliografie

 

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