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In Teil D des Fragebogens hatten die Eltern die Gelegenheit, ihre Meinung über verschiedene Aspekte, die die Problematik der Schulrhythmen betreffen, zu äußern. So wurde gefragt, ob die Schulzeiten landesweit und für Primar- und Sekundarstufe die gleichen sein sollten, ob die Eltern mit der Reduzierung des Programms einverstanden sind, wie es um Betreuungsstrukturen und um die Ferienregelung steht. Die Ergebnisse hierzu sind in
Tabelle 7.9 festgehalten, die wie bei den Angaben zum Haushalt und in Teil A aus der Gesamtzahl von 102 Bögen stammen.
D. Ihre Meinungen und Wünsche |
ja |
nein |
w.n. |
k.A. |
1. Die Schulzeiten sollten landesweit die gleichen sein. |
50 % |
21 % |
27 % |
2 % |
2. Finden Sie es gut, dass ab nächstem Schuljahr nur noch 28 statt 29 Wochenstunden in der Primarschule vorgesehen sind ? |
26 % |
51 % |
21 % |
2 % |
3. Sind Sie der Meinung, dass man das Programm kürzen müsste? |
16 % |
66 % |
16 % |
2 % |
4. Soll eine Betreuungsstruktur in / um „Ihre" Schule eingeführt werden ? |
28 % |
38 % |
12 % |
22 % |
5. Sind Sie der Meinung, dass der aktuelle
Ferienrhythmus geändert werden sollte ?
|
43 %
15 % 54 % |
36 %
26 % 8 % |
3 %
3 % 2 % |
18 %
56 % 36 % |
6. Sind Sie der Meinung, dass Primar- und Sekundarschulen die gleichen Schulrhythmen haben müssten ? |
50 % |
34 % |
10 % |
6 % |
w.n. : weiß nicht k.A. : keine Angabe
Tabelle 7.9
Wenn wir uns die beiden letzten Kolonnen von
Tabelle 7.9 anschauen, merken wir, dass die Anzahl an unentschiedenen bzw. nicht aussagebereiten Eltern in diesem Teil der Umfrage mit durchschnittlich gut einem Viertel wesentlich höher ausfällt als das in den ersten drei Teilen der Fall war. Diese höhere Zahl erklären wir uns z.T. dadurch, dass es hier um allgemeine Ansichten geht, die nicht direkt in Verbindung mit dem neuen Schulmodell in Reckange-sur-Mess stehen. Bis auf Frage D4 sind alle übrigen Items auf das gesamte luxemburgische Schulsystem zu beziehen, die Möglichkeit der Teilnahme an einer schulpolitischen Entscheidung ist somit in diesen Punkten nicht gegeben.Interessant ist jedoch, dass die Hälfte aller Befragten der Meinung sind, dass die Schulzeiten landesweit die gleichen sein sollten, dies sowohl für Primar- als auch für Sekundarschulen. Auch wenn die Gemeinde Reckange-sur-Mess nicht stellvertretend für andere Gemeinden stehen kann, ist dies in unseren Augen doch eine klare Aussage, zumal die Gegenstimmen mit 21 % respektiv 34 % niedrig ausfallen. Eine höhere Beteiligung bei diesen Fragen hätte den Unterschied vielleicht jedoch knapper ausfallen lassen.
Was die Reduzierung der Schulstunden anbelangt, so stößt die rezente Entscheidung der Erziehungsministerin eher auf Unverständnis oder Ablehnung bei den Reckinger Eltern. Gut die Hälfte der Befragten findet die Stundenreduzierung nicht gut, gar zwei Drittel sind der Meinung, dass man das Programm nicht kürzen sollte.
Da gut ein Drittel aller Befragten unentschieden sind, bzw. keine Angabe gemacht haben, stoßen 28 % Befürworter auf 38 % Ablehnende einer Betreuungsstruktur. Der Zuspruch ist also gering, was wir uns dadurch erklären, dass einerseits das Reckinger Modell Nachmittagsaktivitäten anbietet, andererseits eine große Mehrheit der Eltern keine Probleme mit der Betreuung ihrer Kinder hat (siehe 7.2.5 b.).
Dennoch ist es interessant zu erfahren, welche Anforderungen die 29 Befürworter an eine Betreuungsstruktur innerhalb ihrer Gemeinde stellen würden.
Diagramm 7.7 gibt Aufschluss über diese Aspekte.Diagramm 7.7
In
Diagramm 7.7 haben wir jeweils „Ja"- und „Nein"-Stimmen zu den einzelnen Vorschlägen gegenübergestellt. Da die übrigen Antworten („weiß nicht" und „keine Angabe") keine Aussage über ein bestimmtes vorgeschlagene Modell machen, haben wir sie in diesem Diagramm nicht berücksichtigt. Rund die Hälfte der Befürworter einer Betreuungsstruktur würden es begrüßen, wenn sie an den freien Nachmittagen geöffnet wäre und eine Kantine beinhalten würde. Fast ebenso viele wären an einem Ganzjahresbetrieb interessiert, also auch während der Ferienzeiten. Am wenigsten Zuspruch findet der Vorschlag, dass die Auffangstruktur bis abends geöffnet sein sollte. Bei diesem Aspekt wurden sogar mehr negative als positive Stimmen abgegeben, was ein Hinweis dafür sein kann, dass selbst die Befürworter eines Betreuungsangebots diese Strukturen nicht einfach als Ersatz für eine Kindertagesstätte ansehen.Wenn wir uns die Zahlen hinsichtlich der Betreuung der Kinder an den freien Nachmittagen vor Augen führen (siehe 7.2.5 b.), können wir davon ausgehen, dass insbesondere die Eltern, die nicht regelmäßig auf ihre Kinder aufpassen können (wir hatten von gut zehn Prozent gesprochen, was ungefähr einem Dutzend Familien entsprechen würde), sich von einem ganzjährigen, an den freien Nachmittagen mit Kantine funktionierenden Betreuungsangebot angesprochen fühlen. Diese Zahlen entsprechen ungefähr den oben beschriebenen Werten aus
Diagramm 7.7.c. Die Ferienregelung
Aus
Tabelle 7.9 entnehmen wir, dass 43 % der befragten Eltern der Meinung sind, dass man den aktuellen Ferienrhythmus ändern sollte. Dies stellt immerhin eine Majorität gegenüber den 36 % der Eltern, die gegen eine diesbezügliche Änderung sind, dar. In Diagramm 7.8 haben wir die Stimmen für respektiv gegen vier Änderungsvorschläge von den insgesamt 44 Befürwortern einer Änderung der Ferienregelung zusammengefasst.Diagramm 7.8
Aus der Analyse von
Diagramm 7.8 geht hervor, dass eigentlich nur zwei Vorschläge ein eindeutiges Resultat hervorbringen. Einerseits spricht sich die Mehrzahl der Befragten für die Verlängerung der einwöchigen Ferien aus, andererseits stößt die Verlängerung der zweiwöchigen Ferien auf noch deutlichere Ablehnung. Bei der regelmäßigen Ferienordnung und bei der Reduzierung der Stundenzahl pro Woche (durch Verkürzung der Sommerferien) finden sich fast ebenso viele Zustimmungen wie Ablehnungen.Wir bewerten den Erfolg des Modells der Verlängerung der einwöchigen Ferien durchaus positiv, da es den Empfehlungen des Wissenschaftlers Hubert Montagner nachkommt (siehe 3. Kapitel, Abschnitt 3.1.2 b.). Ob allerdings wissenschaftliche Aspekte zu diesem Resultat geführt haben, wagen wir zu bezweifeln. Dennoch können wir davon ausgehen, dass die Eltern ihre Kinder nach den Trimesterferien im Vergleich zu den einwöchigen Ferien als ausgeruhter wahrnehmen, was somit ihre Entscheidung beeinflusst haben könnte.
Es bleibt noch die eventuelle Verkürzung der Sommerferien anzusprechen. Bei den beiden Vorschlägen, entweder die Schulzeit im Juli zu verlängern, oder den Schulbeginn im September vorzuverlegen, erzielt der zweite Vorschlag die meiste Zustimmung mit 54 % aller Stimmen. Die Zahlen zum ersten Vorschlag fallen dagegen wesentlich niedriger aus, weniger als die Hälfte der Befragten sprechen sich für oder gegen dieses Modell aus, wobei die negativen Stimmen mit 26 % gegenüber den positiven (15 %) überwiegen. Daraus schließen wir, dass die meisten Eltern aus der Gemeinde Reckange-sur-Mess der Meinung sind, dass die Schule im Sommermonat wie bisher enden sollte, während sie eventuell bereit wären, im September einen vorverlegten Schulanfang hinzunehmen.
Bibliografie |
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